VI. Napoleon, Restauration, Preußen (1800 – 1866)

1803

Reichsdeputationshauptschluss; Gründung des Fürstentums Aschaffenburg als Rumpfstaat des aufgehobenen Kurmainz.

Als Folge der napoleonischen Eroberungen muss das Reich die linksrheinischen Gebiete an Frankreich abtreten. Der Reichsdeputationshauptschluss sieht die Säkularisierung aller geistlichen Fürstentümer – mit Ausnahme des Kurfürstentums Mainz – vor. Mit den freiwerdenden Besitzungen sollen die weltlichen Herrscher, die linksrheinische Verluste erlitten hatten, entschädigt werden. Die Ausnahme für Mainz wird mit den besonderen Beziehungen zwischen Napoleon und dem Erzbischof und Kurfürsten Karl Theodor von Dalberg (1788 – 1805) begründet, diesem werden jedoch auch nur seine rechtsrheinischen Besitztümer – als Fürstentum Aschaffenburg – belassen.


1810

Das Fürstentum Aschaffenburg, die Stadt Frankfurt, die Grafschaft Hanau und die Fürstabtei Fulda werden zum Großherzogtum Frankfurt zusammengeschlossen.


1813

Nach der Zerschlagung der napoleonischen Macht wird der Obergrund mit der Provinz Hanau dem wieder errichteten Kurfürstentum Hessen-Kassel zugeschlagen.


1814

Nach der Niederschlagung Napoleons beschließt der Wiener Kongress die Neuordnung Europas. Unter anderem wird hier entschieden,


1815

die ehemaligen mainzischen Gebiete – wie der untere Biebergrund – Bayern anzugliedern (s.a. „1866”).


1818

„Hanauer Union” führt zum Zusammenschluss der lutherischen und reformierten protestantischen Christen (s.a. “1766”).

Bis 1855 wirkten jedoch weiterhin zwei ev. Pfarrer in Bieber. Anschließend wird nur noch die „obere” Kirche (ehem. St Laurentiuskirche) als Pfarrkirche genutzt. Seit 1966 werden die Gottesdienste in der „unteren” Kirche abgehalten, die „obere” Kirche dient als Friedhofskirche.


1828

Württemberg und Bayern schließen eine Zollunion.

Da Kurhessen und Preußen zuvor ebenfalls eine Zollunion eingegangen sind, wirkt Wirtheim durch seine Zollschranken als bay. „Verkehrshindernis” im Kinzigtal und bewirkt seinen Teil zur zügigen Gründung des Deutschen Zollvereins (1834).


1832

Gründung der Bieberer Apotheke durch Johann Heinrich Cassebeer (1784 – 1859).


1836

Die „Straße” nimmt zwischen Höchst und Wirtheim ihren heutigen Verlauf und führt nicht mehr über die „Wirtheimer Pässe” (vgl. „1366”).


1837

Aufhebung des Wirtheimer Privilegs „Pflastergeld” zu erheben (vgl. „1366”).


1854

Einweihung der kath. Pfarrkirche „Mariä Geburt” in Bieber (s.a. „1568” und „1660”).


1859

Gründung einer Fürstlich Thurn und Taxischen Posthalterei in Bieber.


1866

Kurhessen (einschl. Obergrund) und das bay. Amt Orb (einschl. Wirtheim, Kassel) werden preußisch. Oberer- und unterer Biebergrund sind nun seit fast 900 Jahren Trennung wieder staatlich vereint (vgl. „um 1000”).

Bayern muss als österreichischer Bundesgenosse im preußisch/österr. Krieg die Folgen der österr. Niederlage mittragen und u.a. vorgenanntes Gebiet abtreten. Kurhessen und die Stadt Frankfurt trifft es noch härter, ihr gesamtes Herrschaftsgebiet wird von Preußen annektiert.



Termine:

Sonntag, 5. Mai 2024, von 14.00 bis 17.00 Uhr

 

Biebergrundmuseum geöffnet

 

Biebergemünd Bieber Bahnhofstraße